In vielen Gräbern der Hallstattzeit findet sich wunderschöner Bernsteinschmuck, meist in Form von Perlenketten und Donut-förmigen Ringen. Er passt nicht nur zu der allgemein großen Schmuckfreudigkeit dieser Zeit – also zu Armringen, Fußringen, Fingerringen, Ohrringen, Nadeln, Fibeln, Anhängern, … -, sondern er belegt auch die weitgespannten Austauschverbindungen dieser Kultur.
Denn dieser Bernstein stammt aus der Ostsee oder der Nordsee. Es ist sogenannter „Baltischer Bernstein“, und seine Herkunft ist durch zahlreiche naturwissenschaftliche Analysen belegt. Das heißt, Menschen müssen dieses Material von A nach B transportiert haben, und zwar im großen Stil. Immerhin kommt dieser Schmuck sehr häufig vor, nicht nur hie und da.
Ob es spezialisierte Händlerinnen und Händler gab oder ob dieser Transport über zahlreiche Etappen ablief, ist nicht rekonstruierbar. Verbindungen über weite Strecken sind aber dadurch belegt und ein gedankliches Vorbild für die Gebiete weit außerhalb des alpinen Raumes, in denen möglicherweise das Salz aus Hallstatt verteilt wurde.
Begriffe wie „Handel“ drängen sich zwar bei der Beschreibung solcher Austausch-Phänomene auf, lassen aber oft zu stark unsere modernen Bilder von Kauf, Verkauf, Distribution, marktwirtschaftlichen Zwängen etc. auftauchen. „Austausch“ ist neutraler und ermöglicht auch Interpretationen wie wechselseitige Geschenksysteme oder eben die Art und Weise, wie in der „Salzberg“-Reihe Salz verteilt wird.
